Mein 1. Monat als Krankenschwester in Berlin
Die Zeit läuft so schnell! Mein erster Monat im Krankenhaus in Berlin ist fast vorbei. Ich fühle mich viel selbstsicherer und alles ist leichter für mich als zu Beginn. Ich habe viele praktische Dinge gelernt – ich kann jetzt Blut abnehmen und intravenöse Kanüle legen. In Polen lernen wir das nicht – das machen nur Krankenpflegerinnen in Polen. Das ist in jedem Land anders, aber ich denke, dass jeder Arzt wissen sollte, wie es geht. Manchmal gibt es keine Krankenschwester in der Nähe und die Ergebnisse der Blutuntersuchung des Patienten werden so schnell wie möglich benötigt – in diesem Fall ist es besser, wenn der Arzt das machen kann.
Das Gespräch und die Patientenuntersuchung sind jetzt auch einfacher für mich. Ich bekomme immer noch nicht alle Informationen auf Deutsch mit, die ich brauche, und ich verstehe nicht alles, was die Patienten auf Deutsch antworten. Das ist oft sehr frustrierend, weil ich weiß, dass ich es auf Polnisch oder Englisch besser machen könnte. Es ist sehr schwierig, guten Kontakt zu Patienten zu haben, wenn man nicht gut mit ihnen kommunizieren kann. Manchmal wollen sie etwas verbergen, weil sie sich schämen, und in dieser Situation muss man wissen, wie man mit ihnen spricht und diese Informationen erhält – es ist immer noch kompliziert für mich, dass auf Deutsch auszudrücken. Ich hoffe in einem Jahr, wenn ich in Deutschland Arbeit suche, werden meine Deutschkenntnisse viel besser sein und all diese Punkte kein Problem mehr für mich sein.
Zwei Studenten kamen letzte Woche ins Krankenhaus in Berlin. Es ist so schön mit ihnen zu arbeiten. Sie sind sehr nett und hilfsbereit und ich fühle mich weniger gestresst, wenn sie da sind. Sie helfen mir bei der Anamnese und der Patientenuntersuchung. Einer von ihnen hat sein Praktikum in Brasilien gemacht, daher versteht er, wie schwierig es ist, in Fremdsprachen zu arbeiten. Er brachte mir Lehrmaterialien auf Deutsch mit, um den medizinischen Fachwortschatz besser zu lernen.
In zwei Monaten muss ich nach Hause zurückkehren und mein Praktikum in Polen beenden. Deswegen bin ich traurig, aber auf der anderen Seite wird es so viel einfacher sein, in meiner Muttersprache zu lernen und zu arbeiten. Es ist großartig, eine Arbeitserfahrung in verschiedenen Krankenhäusern und Ländern zu bekommen und am Ende werde ich sowieso wieder nach Berlin kommen.
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